- Clam
- Clam 〈[klæ̣m] f. 10; Zool.〉 essbare Muschel, Venusmuschel [engl.]
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Clạm,salzburgisches Adelsgeschlecht aus Berg bei Neumarkt am Wallersee, das im 13. und 14. Jahrhundert den Namen »Perger von Höchenperg« führte, nannte sich nach dem Erwerb der Herrschaft Clam bei Grein (Oberösterreich) an der Donau seit 1454 nach dieser. Es wurde 1655 in den Reichsfreiherrenstand, 1759 in den österreichischen Grafenstand erhoben. Seit dem 18. Jahrhundert gliederte es sich in die Linie Clam-Gallas und in die in Böhmen begüterte Linie Clam-Martinic. Bedeutende Vertreter:1) Heinrich Jaroslaw Graf von Clamm-Mạrtinic [-ts], österreichischer Politiker, * Sankt Georgen (heute Ják, Ungarn) 15. 6. 1826, ✝ Prag 5. 6. 1887, Onkel von 2); war 1853-59 Landespräsident von Westgalizien, spielte im verstärkten Reichsrat von 1860 eine führende Rolle und gründete dann die tschechisch-feudalklerikale Partei; er war einer der Urheber der tschechischen Abstinenzpolitik im Reichsrat, die erst 1879 aufgegeben wurde. Er entwarf die »Fundamentalartikel« von 1871.2) Heinrich Karl Maria Graf von Clamm-Mạrtinic [-ts], österreichischer Politiker, * Wien 1. 1. 1863, ✝ Schloss Clam bei Grein (Oberösterreich) 7. 3. 1932, Neffe von 1); Freund des Thronfolgers Franz Ferdinand, war seit 1894 einer der Führer der Großgrundbesitzer im böhmischen Landtag und im Herrenhaus, wo er sich vergebens um den deutsch-tschechischen Ausgleich bemühte. Als Ministerpräsident (Dezember 1916 bis Juni 1917) versuchte er vergeblich, ein Kabinett mit Vertretern aller österreichischen Nationalitäten zu bilden. 1917/18 war er Militärgouverneur in Montenegro.
Universal-Lexikon. 2012.